Jun 192010
 

Abgefahrene Strecke ca. 330 miles, wobei Punkt F eigentlich an der Kreuzung zur Route 66 liegen muss.
Punkt A/H liegen übereinander

Heute habe ich mich also nach dem Grand Canyon Skywalk aufgemacht. Die Strecke führt von Las Vegas über den Hoover Dam, auf die US-93 und von da aus über Dolan Springs zum Skywalk (Punkt “B”). Es ist sogar ab der US-93 ausgeschildert wo es lang geht. Am Hoover Dam ging es wieder mal ziemlich stockend vorran, da ja jedes Auto per Sichtkontrolle kontrolliert wird.
Um 12:00 Uhr passierte ich den Damm, und machte ein paar Fotos von der Brücke, die jetzt schon geschlossen ist (im letzten Jahr fehlte da noch ein ganzes Stück). Weiter ging es dann durch Arizona auf der US-93 bis zum Abzweig “Pierce Ferry Rd” links Richtung Skywalk. Als ich da durch diese trostlose Gegend fuhr überlegte ich mir, wer eigentlich auf die Idee gekommen ist, sich hier anzusiedeln. Hier gibt es nichts außer Wüste, Kakteen und irgendwelche Bäume. Teilweise sieht man etwas von der Straße entfernt Häuser oder Wohnwagen stehen. Das da tatsächlich Menschen drin wohnen erkennt man an den Briefkästen, die an der Straße stehen.
Die Straße war zuerst relativ gut befahrbar, normaler Asphalt. Dann kam ein Stück ca. 15 meilen nur Schotter. Zum Glück hatte ich ja einen größeren Wagen bekommen, mit einem ganz kleinen wär mir wohl Angst und Bange geworden. Gegen 13:30 Uhr erreichte ich das Plateau beim Skywalk. Dachte ich. Ich wurde von einem freundlichen Hualapai Indianer begrüßt: “Du willst zum Skywalk?”, “Ja”, “Tut mir leid, der Skywalk ist heute geschlossen”. Mist, den ganzen Weg umsonst. “Nein, keine Angst, er ist natürlich geöffnet. Fahr einfach da hinten auf den Parkplatz und geh in das Besuchercenter da werden dir alle Fragen beantwortet.” Ha, kleiner Scherzbold. Na gut, erst mal den Wagen abstellen, dann sehen wir weiter. Ich also in das Besuchercenter rein, und siehe da, der Skywalk ist dort noch gar nicht. Um dort hinzukommen, muss man für $29.90 (+Tax) ein Ticket lösen und wird mit dem Bus dorthin gefahren. Na toll. Also, abgehakt. Ich habe mich noch ein wenig im Besuchercenter herumgedrückt, wo es natürlich auch diverses Souveniermaterial gab. z.B. einen Kalender von 2010 / 14 Monate haltbar für $15.00 und diverses von den Indianern hergestelltes Andenkenmaterial.
Ich bin also wieder zum Auto zurück ohne durch den Himmel gegangen zu sein. Auf dem Herweg habe ich schon die Abzweigung nach “Peach Springs” gesehen, die ich nehmen wollte um auf die Route 66 zu kommen. (Peach Springs liegt am linken Rand der Karte auf Höhe des Punktes F) Ich also dort abgebogen und sozusagen vom Regen in die Traufe gekommen. Die Straße war noch schotteriger und unbequemer zu fahren als die, die ich hergekommen bin. Als ich dann für ca. 2 Meilen ca. 20 minuten gebraucht habe, habe ich mich dazu entschlossen wieder zurückzufahren (Punkt C). Allerdings hat man von dort oben einen tollen Blick auf den Grand Canyon. Wenn ich nicht alleine, d.h. ein anderes Auto vor oder hinter mir gewesen wäre, wär ich wahrscheinlich weiter gefahren. Aber die Gefahr dort liegenzubleiben und keine Hilfe rufen zu können war einfach zu groß (der Handyempfang ist dort äußerst mäßig). Außerdem hätte ich wohl für die 64 miles bis zur Route 66 3 Std. gebraucht.
Also wieder andere Schotterstraße runter, und die Abzweigung nach “Hackberry” gesucht und gefunden (Punkt E). Vor mir fuhr noch ein Wagen die Straße rein, drehte aber sofort wieder um. Er dachte wohl er hat sich verfahren.
Vor mir lagen nun 36 miles gelbe sandige aber feste Straße. Na gut, Fuß aufs Gaspedal und losgings. Die Staubwolke die ich hinter mir her zog konnte man wohl 10 km weit sehen. Kein Auto weit und breit. Die Straße nur unterbrochen von “Cattle Guards” und Bodenwellen. Nach ca. 10 Minuten dachte ich auch schon das ich mich verfahren hätte, aber ich bin immer weiter. Die ganzen 36 miles kam mir tatsächlich kein Auto entgegen. Nach 45 Minuten hatte ich es geschafft, ich kam auf der “Route 66″ an. Rechts ging es Richtung “Kingman”. Endlich waren wieder andere Autos zu sehen. Nach ca. 5 miles kam auch eine Tankstelle, wo ich meinen kleinen erstmal wieder mit Sprit gefüllt habe. Heute war er etwas genügsamer im Verbrauch. Da sah ich auch erstmal wie staubig der Wagen war. Wenn das meiner wär, der müßte erstmal durch die Waschstraße. Weiter gings nach Kingman (Punkt G). Aber hier war leider alles geschloßen. Ist ja auch klar, am Samstag gegen 17:00 Uhr. Ist halt nicht Las Vegas.
Zum Glück fand ich gleich einen McDonalds, wo ich meinen Tank auch füllen konnte. (Large Softdrink $1). Beim Anlassen bekam ich einen Schreck. Die öldrucklampe und noch ein paar andere waren am leuchten. Aber nach ausschalten und wieder anlassen war alles in Ordnung. War wohl nur ein wenig heiss geworden. Morgen werde ich trotzdem mal den Ölstand checken.
Weiter ging es nun Richtung Las Vegas. Von Kingman sind es ca. 100 miles bis nach Vegas und 70 miles bis zum Hoover Dam. Also ca. 2 Std. noch Autofahrt. Es lief aber alles glatt. Es gab auch keinen Stau am Hoover Damm und gegen 19:30 rollte ich wieder auf den Parkplatz des Luxors.
Die Karten und Reiseführer ins Zimmer geschmissen und dann zum Buffet. Da ich heute morgen nur gefrühstückt habe und unterwegs nur eine Banane verspeist hatte, hatte ich natürlich gut Hunger. Aber zum Glück konnte mir da mit einem kleinen 4 Gänge Menü geholfen werden (Salat, Mexikanisch, Italienisch, Asiatisch und als Dessert ein klitzekleines Eis und ein winziges Stück zuckerfreier Käsekuchen). Es war alles sehr lecker und ich glaube ich werd mir morgen wieder den “Du-kannst-alles-haben-wann-immer-du-willst”-Pass holen.
So, nun sitze ich hier in meinem Zimmer, verdaue mein Essen und tippe diesen kleinen Bericht. Aber heute ist Samstag und ich werd dann gleich nochmal nach unten schauen was da so los ist.
Bis morgen dann.

Lake Mead Die Brücke am Hoover Damm Abfahrt zum Skywalk
Lecker Steak Fast geschafft Die große Schlucht
Abzweig nach Peach Springs Blick auf den GC Blick auf den GC
Route 66 Lokomotive in Kingman
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